Dass wie bei manchen Affenarten nur der HerrscherAffe sein Harem bekommt, ist in den meisten Kulturen von anderen sozialen Strukturen abgelöst worden.
In wenig anderen Kulturen spielen Frauen die Hauptrolle – Männer eine Nebenrolle: Besuchsbeziehungen (Mosuo, Na, Nayar).
In anderen Kulturen wurde für Männer die Anzahl der Frauen reduziert mit der Begründung: die Frauen müssten versorgt werden. Warum dann aber nur vier? Und dann: Ginge das nicht ohne eheliche Pflichten?
In anderen Kulturen bekommt jeder Mann seine Frau, jede Frau ihren Mann. Fast jeder und jede. Und nicht legale Nebenfrauen sind dann auch vielfach vorhanden.
Familien arrangieren die Ehe in vielen Kulturen.
In anderen Kulturen: Frau und Mann die meinen, sie passen zusammen, ziehen zusammen und trennen sich wieder, Zeitabschnittsehen.
Männer und Frauen dienten dem Erhalt der Familie, des Clans, das heißt: der Gene, des Besitzes.
Oder es geht nicht um Gene, Familie, sondern um Befriedigung, Spaß, Abwechslung.
In manchen Kulturen wurden Frauen (wie Männer) versklavt, sie waren dann Sexobjekte für diejenigen die Geld hatten und Macht. Auch kleine Macht im Dorf oder sonstwo.
Vergewaltigt und isoliert oder: Gelockt wurden sie mit Versprechen; Gelder, Reichtum, Drogen bekommst du nur durch Sex.
In manchen Kulturen hat ein Mann eine Frau, eine Frau einen Mann, Nebenfrauen und Prostitution sind nicht erlaubt. Wie viele sich allerdings daran gehalten haben?

Die Ehe diente dem Schutz der Frau, dem Schutz der Kinder.
Die Frau, die zu einem Mann gehört, durfte nicht angetastet werden.
Das befriedete Stämme, Dörfer, Gruppen. Frauen sind dann Tabu.
„Lass mich in Ruhe – ich habe schon einen Freund, Mann!“
Die triefenden Kater mussten sich zurückhalten.
Gehört eine Frau keinem Mann, ist sie frei.
Darum sollte sie so schnell wie möglich einem Mann zugewiesen werden.
Ist eine Gesellschaft desolat, haben sich mächtige Männer nicht an diese Regeln gehalten.
Regeln funktionieren immer nur, wenn eine Gesellschaft im Gleichgewicht ist.

In unserer Gesellschaft heute gehört die Frau sich selbst. Das ist das Ziel.
Sie soll selbstbewusst sein, soll stark sein, soll ihr Leben organisieren.
Sie hat die Pille, sie hat eine Ausbildung, sie ist finanziell vom Mann unabhängig.
Damit wird große, mächtige Werbung gemacht, viel Erhebendes geschrieben.
Wenn sie will, tut sie sich mit einem Mann zusammen, wenn sie nicht will, lässt sie es.
Wenn ein Mann sie will, tut er sich mit ihr zusammen, kann es dann aber auch lassen.
Für manche Männer bedeutet das: Ich muss um eine Frau herumtänzeln, die allein ist.
Ich will sie bezirzen, bis sie aufgibt, nachgibt. Sklaven ihres Sextriebes.

Wenn es für manche Männer gut kommt, sagt sie ja – dann Hurra – und Tschüss.
Vor allem auch dann, wenn durch die Pille keine Kinder kommen.
Das Gesetz sagt: Wenn eine Frau „Nein“ sagt, dann sagt sie „Nein!“
Gilt im Alltag nur für Sex, wenn die Frau respektiert wird.
In all den alltäglichen Fragestellungen: Lass mich in Ruhe!, wird das nicht respektiert.
Selbst dann, wenn schwache Männer Frauen haben, die eine Gruppe haben will,
dann wird sie angemacht, nicht in Ruhe gelassen, nicht respektiert, der Mann auch nicht.
Manche Frauen verinnerlichen die Abhängigkeit auch wenn sie frei sein könnten:
Manche Frauen geben nach, können nicht unfreundlich „Nein“ sagen, lachen in Bedrängnis als Übersprungsreaktion, manchmal drangsalieren Frauen mit den Männern.
Manche sagen „Ja“, rücken Telefonnummern raus, auch wenn sie denken: „Hau bloß ab! Was mache ich da für einen Blödsinn?“

Frauen können nur in Ruhe leben, wenn die Männer es wollen.
Über Jahrtausende haben sich in Kulturen verschiedene Lebensformen herausgebildet,
die dem Zusammenleben von Männern und Frauen einen Rahmen boten.
Treffen diese unterschiedlichen Formen zusammen, kann es massiven Ärger geben.
Austragen müssen diesen Ärger Frauen, wenn die Gesellschaft sie nicht schützt.
Verhaltensmuster der einen Kultur können von anderen missverstanden werden.
Im Mittelalter bildeten sich Klöster heraus, in denen Frauen in Schutz leben konnten.
Was wird sich bei uns herausbilden können, müssen? Wir leben in einer Übergangszeit.
Frauen allein lassen und als Anmachwild Männern ausliefern, kann nicht die Lösung sein.

Wie kann das, was in uns tief drinnen steckt, geändert werden?
Indem wir dem Vorbild von Jesus Christus folgen.
Das wäre paradiesisch.
Bis dahin versuchen, was manchen schwer ist:
einander als gleichwertig achten,
Intrigen sollten tabu sein,
Menschen sind kein Jagdwild,
gesetzte Grenzen akzeptieren,
Dominanzgehabe ist lächerlich,
nicht wie Wespen aufdringlich sein,
sensibles beachten der Reaktionen,
trennende Rechthabereien sind würdelos,
unbegründete Ablehnungen respektieren,
Lernen, von Herzen um Entschuldigung zu bitten,
Unerwünschte Reaktionen ohne Gedöns akzeptieren,
faule Tricks, falsche Worte, gewalttätige Aktionen – No-Go,
Blicke, Gestik, Worte beherrschen, damit sie nicht erniedrigen.
Wir sind Menschen – und haben Vergebung immer wieder nötig.

Ein gutes, ehrliches, einander achtendes Miteinander ist wunderschön!