30.12.

1. Heiland

Euch ist der Heiland geboren!,
verkündete der Engel.

Arme rennen hin,
Verachtete rennen hin.
Sie gehen jubelnd weg,
das Engelwort war wahr,
sie erkennen Gottes Handeln.

Reiche schreiten hin,
Weise schreiten hin.
Sie gehen auf eigenen Wegen weg,
gehorchen dem Herrscher nicht.
Gottes Handeln macht sie frei.

2. Welt verändern

Menschen, die die Welt verändern,
müssen zuerst verändert sein,
um Welt gut verändern zu können,
um Welt im Sinne Gottes zu verändern,
verändern im Sinne ihres Schöpfers,
verändern, indem sie Gute motivieren,
verändern durch Freiheit, Frieden, Freundlichkeit.

Welt gut verändern kann der Mensch,
der im Lichte Gottes lebt.
Auch dann, wenn er nicht glaubt,
kann er sein Herz ein wenig
dem Licht Gottes öffnen,
dem Geist Gottes Raum geben,
also: menschlich sein, Hand reichen, Brücken bauen.

3. Weihnachten

Weihnachten.
Wahrheit unseres Glaubens:
Den Blick auf Jesus Christus richten.
Mittelpunkt des Lebens:
Schauen auf Jesus Christus.

Schauen auf Jesus Christus,
nicht nur sehen,
schauen:
mit dem Herzen ergreifen,
im Denken bewegen,
groß werden lassen,
staunen:
das ist Weihnachten.

4. Party

Wir wurden eingeladen
von Jesus Christus
zur Geburtstagsparty:
Weihnachten.
Das macht uns froh.

Wir gingen hin.
Als Jesus kam,
das Geburtstagskind,
warfen wir ihn raus
aus seinem Haus.

Was willst Du hier?
Wir feiern Party ohne Dich:
Winterfest, Endjahresfest.
Tschüss! Ade!
Jetzt stör uns nicht!

Das ist freilich nicht das letzte Wort:
Hinaus zu Dir, Jesus, gehen wir –
mit Dir zu feiern ist wunderschön!
Hinein kommt in unser Herz eine neue Melodie!
Mit fröhlichem Gesang feiern wir Dich.

5. Unglaublich

Unglaublich:
Gott wird Mensch.
In der Antike schon
war sowas lächerlich.
Heiden kannten Götter,
die irgendwie Menschen waren:
Für Weise lachhaft:
Kindermythologie,
Frömmigkeit Dummer.

Unglaublich:
Gott wird Mensch.
In der Antike schon
war sowas blasphemisch.
Es war heidnisch, absurd:
der Schöpfergott, Geschichtslenker –
ein Mensch?

Unglaublich:
Gott wird Mensch.
Wer es heute unglaublich findet,
blasphemisch, lächerlich,
hat vielen Alten nichts voraus.
Unglaube ist nicht modern.
Unglaube liegt den Menschen.

Unglaublich:
Gott wird Mensch.
Unglaube bleibt
hinter Gottes Handeln zurück.
Mein Gott, in Jesus Christus,
verdränge meinen Unglauben,
werde in mir geboren.

Unglaublich:
Für Glaube ist es jetzt
nicht zu spät.

6. Fürchtet euch nicht

Fürchtet
euch
nicht! –
hallt durch die ganze Bibel.
Zugesprochen
von Gott,
durch Jesus,
durch Engel.

Hirten gingen im Schrecken,
Hirten stolperten in Finsternis
vertrauensvoll
das Gute zu sehen,
das Gott versprach,
das Gott schenkt.

Im Schrecken
in Finsternis
vertrauensvoll
gehen zu Gott,
der versprach,
der schenkt
seinen Frieden
in Jesus Christus.

7. Weihnachtsbaum

Der Baum im Paradies,
wurde in das Zimmer geholt.
Symbolisch, versteht sich.
Tannenbaum, Christbaum,
Vorbote des Paradieses. (**)

Weihnachten:
Jesus Christus,
öffnet Tür zum Paradies (*),
des Zeuge der Baum ist:
der Christbaum.

Schön geschmückt.
Paradiesisch.
Lichtvoll.
Bunt.
Vorstellung von Paradies.

Und unter den Zweigen:
Geschenke.
Symbol dafür:
Gott schenkt sich
den Menschen.
Zeit der Freude!

Symbol verdrängt
Paradies und Gott.
Künstliche Freude verdrängt
echte Freude an Gott.
Zurück bleiben:
Einsamkeit und Leere.

Gott,
fülle unser Herz.
Ersetze die Einsamkeit
durch Gottesfreude.

(*) In dem Lied: „Lobt Gott, ihr Christen“ aus dem 16. Jahrhundert heißt es von Christus: „Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis; der Cherub steht nicht mehr dafür. Gott sei Lob, Ehr und Preis“ (EG 27; Nikolaus Herman 1560)

(**) Genesis 2,9: Der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von dem zu essen Gutes und Böses erkennen lässt, zudem der Baum, von dem gegessen, ewiges Leben die Folge ist. Von dem einen Baum hat der Mensch gegessen. Er kann somit Gutes vom Bösen unterscheiden, was ihn aber gleichzeitig von Gott entfernt, da er selbst Gott werden will.

8. Jesus

Jesus,
Mann der Vergangenheit,
harmlos?

Christus,
Gott in der Gegenwart.
lebendig.

Kein Sturm.
Leben schaffender
Nieselregen.

Der Widersacher
stürmt.
Menschen zerstörend.

9. Kleiner Gott

Gott wurde Mensch.
Gott wurde klein.
Gott, von einer Frau geboren.
Aufgewachsen in Familie.
Aufgewachsen in einem Dorf.
Gott – in Jesus -,
damit wir ihn lieben können.
Aus der Liebe erwächst Dank.

Gott ist so groß,
unfassbar groß,
undenkbar groß.
Wahre Sätze.
Aber kann ein Gott
wahrer Sätze
geliebt werden?

Gott wurde Mensch.
Gott wurde klein.
Gott, von einer Frau geboren.
Aufgewachsen in Familie.
Aufgewachsen in einem Dorf.
Gott – in Jesus -,
damit wir ihn lieben können.
Aus der Liebe erwächst Dank.

10. Gott suchen

Wir suchen noch
den großen Gott.
Dabei kommt Gott:
klein,
menschlich,
unscheinbar,
missverständlich,
alltäglich,
zweifelhaft,
bis zum Tod am Kreuz.
Wir suchen dennoch
den großen Gott.
Wir zerschellen
an unserer Gottesvorstellung

Erst dann,
wenn sich Gott
im Kleinen finden ließ,
wird er uns ganz groß.
Eben: Gott.

11. Advent

Advent –
Zeit der Hoffnung:
Was Gott begonnen,
möge er vollenden.
Was Gott in Herzen begonnen,
möge er vollenden.
Was Gott in der Weltgeschichte begonnen,
möge er vollenden.
Was Gott in der Schöpfung begonnen,
möge er in neuer Schöpfung vollenden.
Was Gott an Schönheit begonnen,
möge er in Herrlichkeit vollenden.
Zeit der Hoffnung –
Advent.

12. ER macht Schönes

ER kam in einem Stall zur Welt;
wir wissen:
ER adelt Alltag, Arbeit, Armut, Schweiß.
ER kam in den Lärm, zu dem Geschrei der Welt;
wir wissen:
ER bringt Gesang von Engel und Mensch.
ER kam in der Dunkelheit zur Welt;
wir wissen:
ER bringt Licht, um Herzen, Wege zu erkennen.
ER kam in der Zerrissenheit der Welt;
wir wissen:
ER verbindet, führt zusammen.
ER kam in die Hässlichkeit der Welt;
wir wissen:
Die Welt wird herrlich, schön.
ER kam in die Resignation und den Verfall der Welt;
wir wissen:
ER ist Hoffnung und erbaut.
ER kam in die Traurigkeit und den Schmerz der Welt;
wir wissen:
ER ist die Freude, ER ist Heilung.

14. Kreide-Wolf

Der Wolf hatte viel Kreide gefressen.
Er trat vor die Versammlung der Schafe,
alle Medien und Kameras waren dabei:
Vertreibt die Hirtenhunde!
Wählt mich zu eurem Hüter!
Ich bin vegan geworden!
Ich mache alles besser!

Und manche Schafe hörte ich sagen:
Ist der süß! Ich vertraue ihm!
Und sie machten ganz viel Propaganda:
Der Wolf ist unser Retter!
Wählt ihn! Wählt ihn!
Er hat zwar viele von uns auf dem Gewissen,
Er ist der wahre Hirtenhund: Stark und schön!

15. Zutrauen

Christliche Ansätze werden säkularisiert.
Gott durchbricht Grenzen –
Menschen müssen Grenzen durchbrechen.
Gott liebt diese Welt –
Menschen zeigen Liebe.
Gott will dass seine Welt lebenswert wird –
Menschen machen sie lebenswert.
Menschen glauben an Gott –
Menschen glauben an sich selbst.
Freilich gibt es auch Selbsttäuschung.
Warum gibt es Selbsttäuschung?
Weil der Mensch zerrissen ist,
unsicher unterscheiden kann: gut – böse?
Warum glauben Menschen an sich selbst?
Weil Gottes Geist in ihnen wirkt,
denn Jesus Christus traut ihnen viel zu.

16. Klar

Klar
sei unser Herz,
seien unsere Taten,
seien unsere Worte,
seien unsere Gedanken,
Verpflichtet der Wahrheit.
Verpflichtet der Gerechtigkeit.
Verpflichtet dem Wohl der Menschen.
Verpflichtet Dir, o Gott, das sei unsere Bitte.
Im Namen von Jesus Christus bitten wir. Amen.

17. Gott selbst

Es ist Gott selbst,
der zu uns redet durch sein Wort,
uns stärkt durch andere Menschen,
den Weg weist durch klare Gedanken,
der seine Liebe durch unseren Körper pulst,
die Hoffnung stärkt durch den Geist,
uns den Nächsten ans Herz legt.

Ja, Gott selbst.
Wir verstehen nicht,
Wir banalisieren.
Wir lehnen ab.
Wir ersetzen sein Wirken durch Plagiate.
Und wir fragen verzweifelt:
Warum spricht Gott nicht?

Ja, Gott selbst spricht und wirkt.
Gott lehre uns Dich hören,
hilf uns Deine Stärkung anzunehmen,
unsere Gedanken in Dir zu denken,
auf Deinen wirkenden Geist zu achten,
Deine Liebe, die wir spüren, wahrzunehmen.
Es bist Du, Gott, ja selbst, der uns umfängt.

18. Freue dich

Wo viel Licht ist,
wird auch die Finsternis
hassender Herzen,
verkrampfter Hirne,
vom Bösen gefesselter,
in sich verlorener Menschen erkennbar.
Hab acht, mein Herz!

Aber das Licht, verlöschen sie nicht.
Das ist die Hoffnung,
die sich immer wieder Bahn bricht,
wie durch alle Finsternisse hindurch,
das wärmende, strahlende Licht.
Freue Dich, mein Herz!

19. Zutrauen

Gott traut uns zu,
uns so zu verhalten,
wie Gott es will.
Sonst machen Gebote keinen Sinn.
Sonst macht die Bergpredigt keinen Sinn.
Gott traut uns zu,
uns so zu verhalten,
wie Gott es will.
Darum schenkt er uns seinen Geist.
Darum wirkt er durch uns zum Guten.
Gott traut uns zu,
uns so zu verhalten,
wie Gott es will.
Darum haben wir Hoffnung auf Zukunft.
Darum haben wir Hoffnung auf Gerechtigkeit.
Gott traut uns zu,
uns so zu verhalten,
wie Gott es will.
Darum lohnt es sich, Mühen auf sich zu nehmen.
Darum lohnt es sich, Ablehnung zu erfahren.
Gott traut uns zu,
uns so zu verhalten,
wie Gott es will.
In Liebe.

20. Gebet

Über Gott reden
in aller Dummheit und Weisheit.

Mit Dir, Gott, reden,
so wie ich als Mensch bin.

Gott, Dich reden hören,
still sein, lauschen.

21. ER kam

ER kam,
um Menschen zu retten,
dem Leben einen Sinn zu geben,
auch wenn wir IHN oft nicht geben können.

ER wird kommen,
um seine Schöpfung zu vollenden,
die ER in ihrer Freiheit
Wege des Versagens, der Sünde gehen lässt.

ER möchte jetzt kommen,
um uns, angesichts des Todes, der Sünde,
um uns, angesichts der Schmerzen, des Leids,
mit Kraft, mit Freude, mit Liebe in IHM zu beschenken.

22. Advent

Weil Gott unsere begründete Hoffnung ist,
feiern wir nach den Toten-Tagen den Advent:
ER kam.
ER ist in seinem Geist anwesend.
ER wird kommen.

23. Maranatha

Jesus ist gekommen
als der er ist –
als Mensch.

Jesus Christus kommt
als der er ist –
in seinem Geist.

Jesus Christus wird kommen
als der er ist –
als Gott.

Maranatha! 

24. Weisheit

Klugheit ist gut.
Cleverness ist gut.
Intelligenz ist gut.
Alles wichtig.

Wahre
Kluge,
Clevere,
Intelligente
streben
nach
Weisheit.

Weisheit:
Mensch, Natur, Welt
als Gottes Schöpfung
mit Gottes Geist
zu erfahren,
zu durchdringen,
zu verstehen.
Dankbar.
Biblisch.

25. Ziel

Christen haben ein Ziel.
Christen haben eine Freude.
Christen haben eine Hoffnung.
Christen haben ein göttliches DU.
Christen sind gerettet.
Wissen sie es?

Christen leben in Gottes Hand.
Christen leben aus Gottes Kraft.
Christen leben aus Gottes Geist.
Christen leben aus Gottes Gnade.
Christen sind gerettet.
Leben sie es?

Christen singen wegen Vergebung.
Christen singen wegen Gottes Liebe.
Christen singen wegen Gottes Herrlichkeit.
Christen singen wegen Gottes Gerechtigkeit.
Christen sind gerettet.
Besingen sie sie?

Wenn sie es wissen,
leben sie es,
besingen Ihn,
und sagen es fröhlich weiter.

26. Propheten

Propheten,
die alttestamentlichen,
die wahren Propheten,
die Propheten,
die Gottes Wort als Menschenwort aussprechen.

Sie warnen ihr Volk,
sie begleiten ihr Volk kritisch,
sie begleiten ihre Herrscher kritisch,
sie warnen die Herrscher,
weil Gott
ihnen die Worte
in das Herz legt,
in den Mund legt,
ihr Leben zum Zeichen macht.

Gott spricht
noch immer durch sie
und ihren Schülern.
Sie sprechen
im Namen von Jesus Christus
durch den Geist Gottes.
Heilig, heilig, heilig –
heißt es bei Jesaja,
dem großen Propheten.

27. Vernunft und Glaube

Vernunft sagt:
Wenn es Gott gibt,
ich suche ihn,
ich will die Grundlage von allem,
ich will die Grundlage meines Lebens
nicht verpassen.

Glaube sagt:
Gott, Dich gibt es.
Du hast mich gefunden.
Du bist der Schöpfer von allem.
Du bist mein Leben.
Heute und ewig.

Amen.

28. Jesus Christus

Jesus Christus
ist Anfang und Ende
und wir sind mittendrin
mit ihm.

29. Tränen fließen

Man kann Menschen nur begrenzt
vor Schmerz und Leid bewahren.
Man kann Menschen nur begrenzt
vor dem Bösen bewahren.
Vor allem auch dann,
wenn sie es suchen.
Vielleicht kommt irgendwann die Besinnung –
und hoffentlich nicht zu spät.

Gott versucht, Menschen zu bewahren.
Aber viele wollen sich nicht bewahren lassen.
Wenn selbst Gott es nicht kann,
meinen wir, es besser zu können?
Es versuchen, so gut wir können,
mit Gottes Hilfe und Kraft,
aber nicht verzweifeln, wenn sie nicht wollen.

Menschen sind frei –
auch frei –
sich zu zerstören.
Manchmal müssen wir
andere vor ihnen bewahren.

Und manchmal
können wir ihnen nicht helfen –
auch wenn sie es sehnlichst wünschen.
Auch wenn wir es selbst sehnlichst wünschen.
Das schmerzt, verkrampft, ohnmächtig – Tränen fließen.

30. Freiheit

Leiden und Schmerz fesseln,
der Gedanke an Sterben und Tod knebelt.
Verwirrt stecken wir fest
in der irren Verwirrung,
in die der Verwirrter uns wirft.
Oh, Gott, schenke uns Freiheit,
als deine Kinder frei zu leben.

31. Du

Das Du prägt das Ich.
Menschen machen mich zu dem,
der ich bin.
Ich Aufnahme und Ablehnung,
bilde ich mich.

Das Du prägt das Ich.
Gott macht mich zu dem,
der ich bin.
Er sagt zu mir: Du,
ich sage zu ihm DU!

Mein DU
ist das Echo seines Du,
meine Worte
sind das Echo seiner Worte,
mein Geist
ist das Echo seines Geistes,
meine Liebe
ist das Echo seiner Liebe,
meine Vergebung
ist das Echo seiner Vergebung.

Echo.
Mehr nicht.
Unvollkommen.
Aber Echo.
nicht Schweigen.
Echo.