Sie ist nicht meine Kirche!
Kirche ist auch nicht unsere Kirche.
Glaubende folgen Jesus Christus.
Kirche gehört: Jesus Christus.
Nehmen wir sie Ihm aus der Hand,
wird sie leere Hülle und verflüchtigt sich ins Nichts.
Kirche, begehrtes Objekt zur Unterwerfung
unter alle möglichen Ideologien. Gekapert.
Ohne Begehren und Zuspruch der Vergebung der Sünden,
ohne frohe Botschaft der Auferstehung, des Lebens,
ohne Jesu Wegweisung, Geborgenheit, Versöhnung,
ohne Ausblick in die Weite: verkrampft, verdorrt, verfallen, verdampft.
Christus lässt sich Seine Kirche nicht aus der Hand nehmen.
Glaubende wird es immer geben – im Rampenlicht, Verborgene:
Menschen, die sich von Ihm rufen lassen,
sich von Seinem Geist bestimmen lassen.
Glaubende wird es immer geben:
mit Seinem Wort im Ohr, vor Augen, im Herzen, im Verstand.
Ohne mich? Mit mir?
Trifft Er mein Auge, Ohr, Herz, Verstand?
Vergib mir meine Schuld.
*
Kirche hat sich in den letzten Jahrzehnten immer stärker aus dem öffentlichen Raum zurückgezogen. Sie ist dabei, den Raum wieder zu erobern.
Was aber auffällig ist: Die einzelnen Glaubenden haben ihre ganz alltäglich gelebte Frömmigkeit aufgegeben:
Beten im Zusammenhang des Essens, reden über den Glauben und das, was einen am Glauben beschäftigt, den Namen Jesus Christus in den Mund zu nehmen, man wagte nur noch vom Glauben als Zwillingsgeschwister des Zweifels zu sprechen, um ja nicht zu gläubig zu erscheinen…
An dieser Stelle sollten wir wieder ansetzen und reflektieren: Warum haben wir uns zurückgezogen? Warum haben wir die Alltagsfrömmigkeit ruhen lassen? Aus Bequemlichkeit? Feigheit? Gedankenlosigkeit? Warum haben wir den Glauben selbst relativiert?
Lasst uns wieder Salz der Gesellschaft und Licht sein. Und, wie Paulus schreibt: Duft verströmen!