21.4.2025

Bewusst glauben 3: Handeln

Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast,
und segne, was du uns bescheret hast.
 (*)
Ich bin klein, mein Herz ist rein,
soll niemand drin wohnen als Jesus allein. 
(*)

In der Anwesenheit von Jesus Christus leben,
in SEinem Licht unseren Alltag verbringen –
bewusst verbringen – das kann uns helfen,
ein Leben nach SEinem Willen zu leben.

Der Wille von Jesus Christus mit uns:
ER möchte das beste aus uns rausholen,
mit Hilfe SEines Heiligen Geistes,
in dem wir unser Leben mit IHm leben.

(*) Traditionelle Kindergebete für Erwachsene

2. Bewusst glauben 4: Bibel – Wort Gottes

Bibel: Wort Gottes
durch Menschen gesprochen,
kann mir zum Wort Gottes werden.

In Angst:
ich lese:
Fürchte dich nicht.

In Selbstzweifel:
ich lese:
Christus ist meine Stärke.

In Freude:
ich lese Freude verstärkend:
Freut euch allezeit!

In Auseinandersetzungen:
ich höre Jesus Christus sagen:
Selig diejenigen, die Frieden stiften.

Auf Irrwegen:
ich höre Jesus Christus sagen:
Ich bin der Weg, die Wahrheit, das Leben.

Bibel: Wort Gottes
durch Menschen gesprochen,
wird mir zum Wort Gottes,
weil sie Gottes Wort ist.

3. Bewusst glauben 5: beten

Der Apostel Paulus rät:
ohne Unterlass zu beten,
im Geist Lieder zu singen.

Ohne Unterlass beten:
Gott in allem, was wir tun, einbeziehen.
Gott in allem, was wir erleben, sagen:
Du bist da! Danke, dass ich nicht allein bin.

Im Geist Lieder singen:
Wie ein Ohrwurm Gotteslieder wahrnehmen,
Lieder singen, auch selbst Erdachte,
die wie ein Ohrwurm im Kopf kreisen
jede Faser unseres Körpers ergreifen.

Auch im Glauben nicht
einfach in den Tag hineinleben.
Bewusst glauben,
dem Geist Gottes Raum lassen,
dem Geist Gottes die Führung überlassen:
Gott sei Dank.

4. Bewusst glauben 6: Zeit mit Gott

Mein Gott,
es fällt mir schwer,
für Dich im Alltag
eine feste Zeit einzuplanen.

Und so schaue ich zu Dir:
bevor ich aufstehe,
während der Glockenklänge,
bevor ich mich schlafen lege
und immer wieder: zwischendurch.

Wie ein Verliebter,
jede Minute, jede Zeit
mit der Geliebten verbringen will,
So auch ich, Gott, mein Geliebter.

Und doch, mein Gott,
es fällt mir schwer,
für Dich im Alltag
eine feste Zeit einzuplanen.

Und so schaue ich zu Dir:
bevor ich aufstehe,
während der Glockenklänge,
bevor ich mich schlafen lege
und immer wieder zwischendurch.

Wie ein Verliebter
jede Minute, jede Zeit
mit der Geliebten verbringen will,
so auch ich, Gott, mein Geliebter.

5. Bewusst glauben 7: Sorgen und klagen

Der Apostel schreibt:
bringt eure Bitten und euer Klagen
mit Dank vor Gott.
Dank kennzeichnet Christen.
Freude an Gott ist das Markenzeichen.

Dass der Apostel das schreibt, zeigt:
Christen sind auf dem Weg.
Es gibt schwere Lebensphasen –
Dank ist fern dem Herzen.
Es gibt schwere Situationen –
Dank ist fern dem Verstand.
Es gibt furchtbare Menschen –
Dank – verschüttet von Erschütterung.
Zukunft: unüberwindbare Wand und nichtende Leere –
Dank jetzt – wäre der nicht schauspielernder Hohn?

Christen sind bei all dem nicht allein.
Der Geist Gottes, ein kleines Pflänzchen,
möchte wachsen, stärken, begleiten.

Christen können bei all dem
schreien, klagen, schweigen –
mit Gott, vor Gott, in Gott.

Christen können vor dem, dem sie gehören,
Menschen mit Namen vor Gott bringen,
dass er sich um ihn, um mich, um uns kümmert.

Christen können ihre Situation von Gott durchleuchten lassen.
sie können an dem Seil, gebunden an Gott,
hinuntergehen in den Abgrund.

Christen können durch all das
zu Gott hinwachsen,
hineinwachsen in Dank.

Das gute Jetzt, das böse Jetzt:
Das Jetzt ist nicht allezeit,
das Jetzt ist nicht das Ende.
Der treue Gott ist allezeit,
der treue Gott ist Anfang.

Der Apostel schreibt:
bringt eure Bitten und euer Klagen
mit Dank vor Gott.
Dank kennzeichnet Christen.
Freude an Gott ist das Markenzeichen.

6. Bewusst glauben 8: Wunder – Kraftnahrung

Aufschreiben,
aufsprechen,
aufzeichnen,
festhalten in Erinnerung
die Wunder
die Gott an mir tut,
das Gute,
das mir geschieht,
das Herrliche,
das mich erhebt.

Erinnerung
der Wunder,
des Guten
ist Kraftnahrung
in Zeiten der Not,
ist Licht
in Zeiten der Finsternis,
ist starkes Halteseil
in Zeiten der Gottesferne,
ist Dank.

7. Bewusst glauben 9: Lebensweg mit Gott

Seinen Lebensweg mit Gott gehen,
heißt nicht,
dass wir nicht die Zukunft in den Blick nehmen sollen;
heißt nicht,
auf irgendwelche Startzeichen von Gott zu warten.

Seinen Lebensweg mit Gott gehen,
heißt:
sich auf den Weg machen,
heißt:
auf Verstand und Gefühl zu achten.

Seinen Lebensweg mit Gott gehen,
heißt nicht,
stur an Lebensplänen festhalten,
heißt nicht,
klagend durch das Leben gehen.

Seinen Lebensweg mit Gott gehen,
heißt:
liebe, ehre, achte, vertraue Gott,
heißt:
liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Seinen Lebensweg mit Gott gehen,
heißt:
sich bei Versagen nicht verachten,
heißt:
auf dem Weg immer besser werden.

Bewusst glauben 10: Bewusst glauben

Der Apostel Paulus
treibt in allen seinen Briefen dazu an,
bewusst zu glauben:

Wisst ihr nicht,
dass ihr Tempel des Geistes seid?
Lasst euer Leben
vom Geist Gottes bestimmt sein.
Denkt im Umgang miteinander,
was in der Gemeinschaft mit Christus gilt.

Der Apostel Paulus
treibt in allen seinen Briefen dazu an,
bewusst zu glauben,
den Glauben bewusst umzusetzen.
In unzähligen Sätzen.

Glauben bedeutet nicht,
irgendwie in den Tag hineinleben.
Glauben bedeutet:
Kontaktrufe zu Gott zu senden,
Kontaktrufe Gottes wahrzunehmen. (*)

(*) Kontaktrufe zum Beispiel:
Amseleltern mit ihren Amselkindern,
die nicht mehr im Nest sitzen.
Amselkinder mit Amseleltern,
die ihnen Nahrung bringen, damit sie es finden.

8. Krieg

Die einen schießen,
die anderen schießen.
Die einen schießen tot,
die anderen schießen tot.
Sie haben sich eingeschossen,
sie haben sich eingeschlossen
in dem Krieg.
Die noch Lebenden.

9. Große Worte

Die Worte waren gut.
Aber sie waren zu groß für ihn.

Das wussten sie schon in der Antike
und spotteten heftig,
wenn einem Feigling mutige Wörter zugeschrieben wurden,
wenn einem geistig Beschränkten,
kluge Wörter in den Mund gelegt wurden,
wenn ein Ängstlicher
vor mutigen Wörtern strotzte.

Die Worte waren gut.
Aber sie waren zu groß für ihn.

10. Genug – nicht genug

Wir haben genug Nahrung –
vielerorts hungern Menschen, leben mit der Bitte: Gib uns das Brot für heute.
Wir haben Bildung für alle, die willens sind –
vielerorts werden Menschen von Bildung ausgeschlossen:
Mädchen, Arme, Menschen anderer Weltanschauung und anderer Stämme.
Wir haben medizinische Versorgung für Mütter, Kinder, Behinderte, Kranke, Alte –
vielerorts haben die Menschen nichts, nicht einmal preiswerteste Medikamente.
Wir haben weitgehend funktionierende Sozialstrukturen –
vielerorts leben Menschen in Verwahrlosungen.
Wir haben Wärme oder Kühlung, je nachdem –
vielerorts müssen Menschen frieren, sind von Hitze gelähmt.
Wir leben gut, wie nicht einmal Könige und Kaiser vergangener Zeiten –
vielerorts leben Menschen ohne Toiletten, Waschmöglichkeiten.
Wir haben Gewerkschaften, Sicherheit am Arbeitsplatz –
vielerorts haben Menschen von jetzt auf gleich keine Chancen mehr.
Wir haben ein funktionierendes Rechtssystem –
vielerorts müssen Menschen rechtlos unter anderen Leiden.
Wir wünschen uns, dass es möglichst gut bleibt,
dass Körper, Geist und Seele zu ihrem Recht kommen,
Wir können eine Verwahrlosung verhindern, wenn wir wollen:
des Körpers, des Geistes, der Seele.
Wir, denen es gut geht, sollten die Augen nicht verschließen,
nicht die Münder, Herzen, Hände angesichts derer, die Hilfe benötigen.

11. Palmsonntag

Tag der Entscheidung.

Für Jesus gab es
seit diesem Tag
keinen Weg mehr zurück.
Es war der Weg des Leidens,
des Leidens für uns.

Es gibt Entscheidungen
durch die es keinen Weg
zurück mehr gibt.
Es müssen keine Wege des Leidens sein;
es kann auch Weg ins Glück sein.

Aber für Jesus gab es
seit diesem Tag
keinen Weg mehr zurück.
Sein Leidensweg der Entscheidung
war der des Glückes für uns.

12. Karfreitag

Karfreitag
politische Mächte
religiöse Mächte
gleichgültige Mächte
Handlanger
widergöttlicher Mächte
rotten sich zusammen:
einen Menschen vernichten
Unschuldigen vernichten
der ihnen unangenehm war
als Menschensohn
ihrer Macht gefährlich
er lebte
Freiheit Liebe Friede
ihre Macht ist mickrig
vor Gott und den SEinen
hinterlistige Gewalttaten
Ungläubiger Spott
aufgeputschte Mengen
gesetzlose Richter
falsche Zeugen
Sünde Schuld und Tod
eigene Sünde und Schuld
vernichten Gott nicht

Karfreitag:
Noch wissen die SEinen nicht,
was ER wusste.
Sie waren:
besiegt,
verängstigt,
leer,
kalt,
hoffnungslos,
erniedrigt,
schuldig,
verprügelte Seelen,
selbstverspottend,
gekrümmt von Trauerschmerzen,
tränenertränkte Erinnerungen,
von Menschen verraten,
schlimmer noch:
verraten von Gott?

Noch wissen die SEinen nicht –
was ER wusste –
obwohl ER es ihnen gesagt hatte.

Aber:
Wer kann sowas schon glauben?
Vorher.

13. Karsamstag

Nach turbulenten Tagen,
Tagen, an denen man nicht weiß,
was ist eigentlich passiert,
setzt man sich hin,
allein oder mit anderen,
Verstand und Vernunft und Emotion
holen Atem, atmen tief durch.

So auch am Karsamstag:
Was war eigentlich geschehen,
am Palmsonntag voller erwartenden Jubels?
Die spannenden Diskussionen im Tempel danach,
da hat er es seinen Gegnern aber gezeigt!
Am Gründonnerstag, Vorgestern –
er sprach zu Herzen gehende Worte,
er war melancholisch – was aber meinte er?
Was meinte er – auch mit seiner Tat?
Und dann Karfreitag, Gestern?
War es erst gestern?
Mein, unser Verrat, meine unsere Verleugnung?

Wir haben in den Evangelien
Berichte von Menschen,
die sich erinnern:
Markus 11-15
Matthäus 21-27
Lukas 19,28-23
Johannes 12-19

Noch einmal nachvollziehen:
Was war eigentlich geschehen,
in der letzten Woche,
am Gründonnerstag, Vorgestern,
am Karfreitag, Gestern?

14. Ostern

Ostern:
Gott
schenkt
Leben.

Crazy, verrückt:
Auferweckung.
Weird, sonderbar:
Gott.

Crazy, verrückt:
Leben.
Weird, sonderbar:
Existenz.

Ostern:
Gott
schenkt
Leben.

15. Ostermontag

Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht.
Dunkelheit ist mehr.
Ich bin in ihr:
stoßen, stolpern, fallen,
tasten, fühlen, Hand ausstrecken,
Angst, Furcht, Sorgen, Schreien, Tränen,
wirre Stimmen, verwirrtes Lauschen,
innere Leere, innere Schwärze, Leere.

Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht.
Dunkelheit ist mehr:
Deine Anwesenheit, mein Gott.
Finsternis ist nicht finster bei Dir, Gott (*).
Dunkelheit:
Tasten, fühlen, Hand ausstrecken,
nach Dir, Gott, nach Dir,
Du bist da – wo?!

Dunkelheit ist die Abwesenheit von Licht.
Dunkelheit ist mehr:
Ergriffen von der Hand Gottes,
kommt das innere Licht durch Gottes Geist
in die Dunkelheit, die Finsternis,
um allen zu leuchten,
die in Finsternis sitzen,

im Schatten des Todes. (**)

Tod ist die Abwesenheit von Leben.
Tod ist mehr.
Leben ist die Abwesenheit des Todes.
Leben ist mehr.

Tasten, fühlen, Hand ausstrecken,
nach Dir, Gott, nach Dir,
Du bist da.

(*) Psalm 139
(**) Lukas 1,78f.