Im Angesicht des Todes

an das Leben denken.

Im Angesicht des Todes

das Leben dankbar leben.

Im Angesicht des Todes

die Auferstehung sehen.

Im Angesicht des Todes

den Lebendigen preisen.

In den nächsten Wochen werden viele von uns auf den Friedhof gehen und besonders an die Verstorbenen denken. Der Friedhof ist ein Ort der Trauer, der Traurigkeit, der Melancholie. Wir werden daran erinnert, dass jedes Leben beendet werden kann – auch mein Leben einmal beendet sein wird, dass wir Menschen verlieren können, von denen wir denken, dass wir ohne sie nicht leben könnten.

Der Friedhof ist jedoch auch ein Ort der Hoffnung. An keinem Ort in unserem Land finden wir so viele Zeichen christlicher Hoffnung, die auf biblischen Texten begründet sind. Und das in vielen Kombinationen, zum Beispiel: Kreuz mit Rose, Sonne, Ähre, Licht, dem Buch des Lebens.

Kreuz mit Körper Jesu – das bedeutet: Dem Verstorbenen werden die Sünden vergeben.

Kreuze ohne Körper Jesu sind Zeichen für die Auferstehung mit Jesus Christus.

Licht in verschiedensten Strahlen – Jesus als Licht der Welt führt den verstorbenen Menschen in sein Licht hinein.

Wein – Jesus als Weinstock belebt seine Reben.

Die Ähre: zwei Ähren, eine davon geknickt bedeutet, dass von einem Ehepaar ein Partner gestorben ist. Erst wenn das Weizenkorn stirbt, kann es Frucht bringen, so Jesus. Und daran erinnert uns die Ähre.

Taube als belebender Geist Gottes, oder mit Olivenblatt: Hoffnung auf ewiges Leben.

Betende Hände von Dürer als Zeichen, dass für den Verstorbenen gebetet wird und dass wir als Verstorbene auferweckt Gott anbeten werden.

Christrosen – Blumen, die im Winter blühen…

Rosen in verschiedensten Formen – werden mit Maria und Jesus („Es ist ein Ros entsprungen“) in Verbindung gebracht, gleichzeitig mit der Liebe der Angehörigen.

Vogel: Die Seele ist entronnen den Fallstricken (Psalm 124) und ist nun bei Gott (vgl. Psalm 84).

Bäume, die Blätter verlieren oder ohne Blätter gezeigt werden, zeigen im Grunde Hoffnungslosigkeit, Trauer, Verlust. Der Baum mit Blättern ist hingegen christliches Hoffnungszeichen, herrührend von Psalm 1: Glaubende leben auch in der „Wüste“ des Todes von der Quelle Gottes.

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Gott, wir sind deine Kinder, hilf du, dass der Glaube an die Auferstehung der Toten in uns lebendig bleibe und unser Leben und unsere Trauer bestimme. Hilf uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug unser Leben führen können. Ein Leben in Deiner Liebe. Amen.