08.09.2024

Sünder

Wir wissen,
dass Paulus Sünder war,
dass Petrus Sünder war,
von anderen Jüngern ganz zu schweigen.

Das Ziel ist vorgegeben:
Seid heilig, wie Gott heilig ist.
Der Weg zu diesem Ziel ist nicht das Ziel.

Heilig sein heißt für Christen:
Gott gehören,
von Christus befreit,
gereinigt,
erfüllt,
geheiligt.

Und als die, die Gott gehören:
werden wir in Christus hinein geboren,
wir strecken uns aus nach Jesus Christus (Philipper 3),
wir wachsen in Jesus Christus hinein (Epheser 4,15),
wir werden Jesus Christus ähnlicher (Römer 8.29),
verwandelt in sein Bild (2. Korinther 3,18).

Heilig sein ist vor uns selbst,
es ist vor den Augen der Menschen
kein Sein, sondern ein Werden.
Ein schmerzliches, glückliches Werden.

2. Apokalypse 15

Sie bekennen auch für die die Glaubenden,
deren Herzen und Münder verschlossen sind,
sie loben auch für die Glaubenden,
die im Augenblick nicht loben können.
In der Menge stehen sie, in großer Menge –
aber jede und jeder steht einzeln vor Gott,
mit dem eigenen Charakter,
dem eigenen Leben,
der eigenen Gottesbeziehung,
den eigenen Ängsten und Freuden,
der eigenen Leere und Fülle,
den eigenen Schmerzen und Überwindungen,
jede und jeder steht einzeln vor Gott in Jesus Christus.

*

In der Apokalypse des Johannes 15 heißt es:
Sie sangen das Lied des Mose,
des Knechtes Gottes,
und das Lied des Lammes:
Groß und wunderbar sind deine Werke,
Herr, allmächtiger Gott!
Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege,
du König der Völker. 
Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten
und deinen Namen nicht preisen?
Denn du allein bist heilig!
Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir,
denn deine Urteile sind offenbar geworden. 

3. Genesis 1

Es war eine großartige Leistung von Solon,
die Mächtigen den Gesetzen zu unterwerfen.
Vor dem Gesetz sind alle gleich.
Ein Missbrauch dieser großartigen Leistung ist es,
Menschen unrechtmäßigen Gesetzen zu unterwerfen,
die Individualität des Menschen zu bekämpfen.

Es war eine großartige Leistung von Genesis 1,
den Menschen als Ebenbild Gottes zu erkennen:
Mann wie Frau, Herrscher wie Untergebene.
Als Ebenbild Gottes haben sie Würde.
Jedes Individuum hat Würde.
Ohne Genesis 1 liegt Missbrauch des Gesetzes nahe.

Die Balance muss eine gerechte Gesellschaft hinbekommen:
Das Gesetz steht über dem Individuum –
das Individuum steht über dem Gesetz.

4. Reicher Mann

Zu Jesus kommt ein reicher junger Mann:
Was muss ich tun,
um ein gelingendes,
ein ewiges Leben zu bekommen?
Jesus gibt dem junge Mann einen Rat,
den er in seiner Freiheit ablehnen oder annehmen kann.
Jesus eröffnet ihm eine neue Lebensperspektive,
er weitet dessen Blick auf Unerhörtes, Unerwartetes,
er wendet den Blick des jungen Mannes ab von seiner Fixierung,
er wendet ihn ab vom Besitz –
er wendet ihn hin zu Gott,
er wendet ihn hin zum Mitmenschen.
Und der junge Mann in seiner Freiheit:
Lehnt ab.
Er hinterlässt einen traurigen Jesus.

Zu Jesus Christus kommt ein Mensch:
Was muss ich tun, um ein gelingendes,
ein ewiges Leben zu bekommen?
Jesus gibt dem Menschen einen Rat,
den er in seiner Freiheit ablehnen oder annehmen kann.
Jesus eröffnet ihm eine neue Lebensperspektive,
er weitet dessen Blick auf Unerhörtes, Unerwartetes,
er wendet den Blick des Menschen ab von seiner Fixierung,
er wendet ihn ab vom Zwang –
er wendet ihn hin zu Gott,
er wendet ihn hin zum Mitmenschen.
Und der Mensch in seiner Freiheit:
Lehnt ab?
Hinterlässt einen traurigen Jesus Christus?
Oder: Nimmt an?

5. Natanael

Natanael
wurde zu Jesus geführt
durch einen Menschen,
der über Jesus staunte,
von Jesus begeistert war.
Thomas –
Freunde berichteten ihm begeistert,
staunend:
Auferstanden ist ER!

Gute Voraussetzungen,
anderen Menschen
von Jesus Christus zu erzählen.
Staunen, Begeisterung, Freude –
nicht Langeweile, Kälte, Trübnis.
Aber mit ihnen geht es auch.
Wer kann ihn schon ganz erfassen,
wer will ihn schon einschränken:
Gottes wirksamen und regsamen Geist.

6. Ebenbild

Wir Menschen wurden geschaffen
zu Gottes Ebenbild.

Gottes Licht in uns
kann verdunkelt sein.

Menschen lassen ihre Seele verwahrlosen –
und sie spiegelt nur die Finsternis.

Unsere Seele ist Gottes Ebenbild,
wenn sie sein Licht spiegelt.

Unser Geist ist Gottes Ebenbild,
wenn er auf Gott hört, ihn achtet,
mit Gottes Geist die Welt betrachtet.

7. JHWH

Gott stellt sich dem Mose als JHWH vor.
Das heißt übertragen:
Ich bin, der ich bin,
oder:
Ich bin der, als der ich mich euch zeigen werde,
oder: …
JHWH – gesprochen: Jahwe.
Vokale fehlen.
Jah – Einatmen-Laut
weh – Ausatmen-Laut.
Gottes Geist.
Ruach / Pneuma: Wind – Geist – Hauch.
Leben schaffend.